Schönen guten Morgen und herzlich willkommen in einer neuen Folge unserer beliebten Serie „Lockwork Orange“, bei der wir alle uns zwar keiner Gehirnwäsche unterziehen, wohl aber einer steten Reinigung der Hände, die darum jetzt bereits vor Angst zu zerbröseln beginnen, sobald sie einer Seifen- oder gar Desinfektionsstation auch nur ansichtig werden. Praktischer Nebeneffekt: Man muss einen Mikrofaserlappen nicht erst lästig greifen und festhalten, sondern reicht es, einfach nur mit den Fingern an ihm vorbei zu streichen und schon klammern sich die feinen Fasern feste an die Rauhlederhaut. Das hat auch was niedliches, irgendwie. So niedlich wie kleine Patschehändchen, die sich grade tapfer um kleine Laternenstiele wickeln und einsame Runden um mit roten Kotbeuteln festlich geschmückte Wohnblöcke marschieren, bewacht von Bodyguardmüttern, die statt Laternen auf der Stirne eine in Leuchtschrift geprägte Botschaft tragen „Wenn du es wagst, uns nach Haushalten und Adressen zu fragen, brech ich dir die Knochen. Alle!“ Ich geeeeh mit meiner Lateeeeeeerne, und mei-ne La-ter-ne mit miiiiir. Dort ooooben leuchten die Elon-Musk-Steeeeerne. Hier unten schneu-heu-zen wiiiir … ähm … Nänäää-nänä, nänääää-nänä … RABIMMEL-RABAMMEL-RABUMM-BUMM-BUMM! A propos Rabammel, weil Bammel hab ich auch, nämlich vor Menschen, die sich das sorgfältige Lächeln eines Psychopathen auf ihren Munaschu oder Muschu oder Fotzenkapperl oder wie das jetzt heißt malen. Oder überhaupt Menschen, die lächeln, weil solche siehst du derart selten, dass wenn einer einfach einmal lächelt wechselst du lieber sogleich die Straßenseite weil vermutlich Tollwut und als nächstes reibt er sich maulschäumend an deinem Bein. HALT, da ist schon einer! … Ach nein, war nur ein einsames Laternenkind. Spaß beiseite, wir haben grade nichts zu lachen. Mein Musiktipp für alle, die momentan heiraten, konfirmieren, konvertieren, habilitieren, sich endlich scheiden lassen oder runde Geburtstage (haha) feiern kommt daher von Lesley Gore und zum gemeinsamen Singen von oder vor Balkonen hier auch hilfsbereit der Text: „It’s my party and I cry if I want to, cry if I want to, cry if I want to! You would cry too if it happend to you!“ Gerne auch „All by myself“ von und mit Selin Diong, der Fachmann empfiehlt hierzu Schlafanzug (Frottee, Flanell) und den 3-Liter-Eimer Schokoladeneis. Alternativ zur eher präpubertären Lösung sind kreative Ansätze denkbar: Abstandshaltungsgewänder aus Schwimmnudeln zur Rundherumsicherung, der gute alte (ceterum censeo) Zorbing-Ball, eine zeitgemäß modisch-innovative Rückwärtsbewegung hin zum Reifrock mit dem Doppelnutzen des unauffälligen Darunter-Tragens von Ski-Unterhose oder gleich Schneeanzug, zwengs Genderdings jetzt eh auch für jede*n tragbar oder, gleichermaßen stimmungsaufhellend und AHA-gemäß: Das aufblasbare Riesenweihnachtsmannkostüm, gesehen im Fachhandel ab 25,99 Euro. Gibt’s auch als Sumo oder Ballerina. Wird schon werden. Vielleicht sogar gut.
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