Wir beginnen den Freitag mit dem Zitat eines der größten
Denker und klügsten Philosophen unserer Tage, drunter machen wir’s ja hier
nicht. „In den Bergen wohnt die Freiheit, in den Tälern wohnt der Neid“ sind
glasklar berühmte Zeilen aus – Pumuckl! Und im Gegensatz zu diesen seltsamen
Menschen, die es beständig in irgendein Flachland zieht, das dann zu lästigem,
alle Ritzen und Poren für immer auskleisterndem Sand wird, auf das ein entweder
zu warmes oder zu schmutziges oder sich auf rätselhafte Weise andauernd
füllstandshöhenmäßig als höchst unzuverlässig erweisendes Gewässer ohne gegenüberliegendes
Ufer folgt und angeblich DER Sehnsuchtsort schlechthin ist, obwohl es dem Auge
schlichtweg nichts zu bieten hat außer endlose und noch dazu meist aufs
lästigste lärmintensive Wellen (Meer, das) … hab ich mich jetzt doch glatt zu
einem Fadenverlust echauffiert, upsi. Na egal, ich gestern: Vier Stunden aus
einem Fenster geschaut und als ich wieder aufgewacht bin, war aus dem trockenen
Flachland des Mittelfränkischen eine saftig grüne, dicht bewaldete,
schneekuppige, das Auge mit Liebe und das Herz mit Sehnsucht füllende
Berglandschaft geworden: Tu felix Austria, auch wenn das mit dem eingangs
zitierten Kini, ich weiß, ich weiß, nur noch mit historischem Augenzwinkern zu
assoziieren ist. Hier ist Kaiser statt König, und so ähnlich fühle ich mich
auch, residiere ich doch by accident in einem wirklich prächtigen Hotel, in dem
man bis 10.30 Uhr frühstücken kann und dabei noch dazu ganz alleine ist. Was
daran liegen könnte, dass es sich um ein „Sport- und Aktiv-Hotel“ handelt,
weswegen man hier um 10 Uhr mutterseelenallein durchs lukullische Buffet pflügt,
weil der Rest der Gästeschaft seit 8 Uhr sportlich und aktiv ist. Ich hingegen
bin ja mittlerweile eher Freundin des sogenannten „Passiv-Urlaubs“, auch wenn
ich um ehrlich zu sein grade nicht ganz freiwillig am Schreibtisch mit Fenster
zu genau demjenigen Berg sitze, auf dessen Gipfel die anderen seit Stunden
herumkraxeln, und noch dazu ein bisschen schlafe, weil „Bergblick“ heißt auch
„Sonnenaufgangsblick“ und der war um 5.13 Uhr. Gähn … Dabei ist hier pretty
much to do, und damit man das nicht vergisst, bekommt man pünktlich um 8 Uhr
eine Email mit Unternehmungsvorschlägen: Bergbahn, Gipfelbesteigung,
Seedurchquerung, Wasserfallbestaunung, Walderforschung? Oder lieber
Aromapeeling, Zirbenvitalmassage, Algenpackung, Yinyoga und Poolschaukel im
Mystikraum, der Bio-Kräutersaunastube oder dem Amethysten-Dampfbad? Ich weiß es
nicht, und darum muss ich mich jetzt auch schweren Herzens hier verabschieden,
um mich um die weitere Tagesgestaltung zu kümmern bzw. diese zu treuen Händen
an meinen Adlaten weiterzureichen. Urli eben! Findet ihr blöd, weil ihr müsst
arbeiten? Na na, gemach! Oder wollt ihr, dass Pumuckl und der Kini recht
behalten?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen