Ein quietschfideles und gesundes neues Jahr voller kleiner glücklicher Schmunzelmomente allerseits! Ja, ich weiß, dass 2023 schon fast wieder vorbei und es mit den Neujahrswünschen entsprechend spät ist, aber in kleinteiliger Abstimmung mit meinem sozialen Umfeld über die wiederholte Frage „Darf ich jetzt noch a xunds nois wünschen?“ bin ich mit mir darin übereingekommen, dass es absolut zulässig ist, sich so lange mit Neujahrglückwünschen zu bewerfen, wie man sich eben zum ersten Mal im neuen Jahr so trifft – und wenn’s bis Fasching ist. Wenn man dann die Periode des „Hab ich dir eigentlich schon ein gutes neues Jahr gewünscht?“ auch noch hinter sich gebracht hat, darf man sich wohl weitestgehend in Sicherheit wähnen. Worin ich mich ganz sicher wähne, ist, dass der Januar sehr zuverlässig der Monat ist, der die großen Träume gebiert, die im Laufe der folgenden Wochen zu immer kleineren Ideen zusammenschrumpeln um am Ende des Jahres in der „Realitätscheck“-Kiste wiedergefunden und entweder sogleich ausgemistet oder gelegentlich auch abgestaubt und wieder mitten im Wohnzimmer hübsch beleuchtet in die „Jetzt aber wirklich!“-Vitrine gestellt werden. Andere nennen das auch „guter Vorsatz“, und ich freu mich aufrichtig für alle, die sich solche gar nicht erst stellen. Als leuchtendes Beispiel dient hier eine Freundin, die inmitten der proseccogetragenen Stimmung beim Adventsbrunch voller ehrenwerter Ankündigungen und heiliger Schwüre der Selbstoptimierung und des Entsagungswillen laut ausrief: „Kein Alkohol? Ohne mich, da macht ja gar nichts mehr Spaß! Ich verzichte lieber auf Schoki oder so.“ Ich für meinen Teil detoxe. Aber eher so … ähm … großmütterlich: Ich weiß, ich sollte streng sein, doch die Lebenserfahrung hilft mir zu Nachsicht und Milde mit mir selbst. Eine Strategie, mit der ich vollumfänglich einverstanden bin. Weit weniger einverstanden bin ich mit einer anderen Januar-Erscheinung, nämlich der absoluten Abwesenheit von Winter – was den Entsagungsmonat nach meinem Dafürhalten besonders diffizil gestaltet, hör ich mich doch stets vergnügt ausrufen: „Januar und Februar sind doch super zum Detoxen, weil da ist es eh nur schweinekalt scheußlich und du kannst nichts machen außer daheim sitzen, dich vom Advent erholen, dabei gruselnd aus dem Fenster schauen und widerwillig, aber leicht entsagen, schließlich gibt’s ja kaum Verlockungen!“ Jetzt hat’s leider durchgängig nicht nur Biergartenwetter, sondern auch eines, das hervorragend geeignet ist für körperliche Draußenaktivitäten – und inneren Zerriss. Biken oder Yoga? Socializen oder innere Einkehr? Was ist besser für mich? Wer bin ich überhaupt? Und wann? Und wenn ich alles bin – wer verdient in der Zwischenzeit das Geld? Es ist nicht leicht, wir alle müssen Opfer bringen. Auch wenn es 16:8 heißt.
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