Ich hatte kurz mit dem Gedanken geliebäugelt, einfach den Text von neulich noch einmal zu präsentieren aus dem tagesaktuellen Grund, euch hilfsbereit eine Anleitung oder Anregung für den heute Abend bevorstehenden Besuch des Nikolaus zu geben sowie die Frage zur Disposition zu stellen, ob der Krampus eigentlich zeitgemäß und mit heutigen pädagogischen Prinzipien vereinbar ist oder eher nicht so richtig und ob im gottlosen Franken überhaupt ein Nikolaus zu erwarten ist oder ob’s nicht eh wurscht ist, wer da abends klingelt, der Amazon Over-Night-Bote oder ein himmlischer Gesandter, Hauptsache, er rückt irgendwas raus, das sich anfühlt wie Geschenke, und ob so gesehen das Kind von heute eigentlich imstande ist, den Nikolaus als solchen zu erkennen oder ihn nicht eh für eine Art DHL-Zusteller hält und entsprechend einfach nur beim Türe öffnen die Hand ausstreckt nach einem Packerl und die Türe dann sogleich wieder zuwirft noch bevor der Nikolaus sein „Von drauß vom Walde …“ aufgesagt hat, und dann stehen der Nikolaus und der Krampus vor der Tür im Treppenhaus und schauen recht verdutzt, und ob sich da nicht vielleicht eine Art Marktlücke aufmachen tät wo man Nikolaus und Lieferando geschickt kombinieren kann und wie schön das wär, wenn heut Abend kreuz und quer durch die Stadt weißbärtige, rotwehende Nikoläuse mit würfelförmigen Säcken auf dem Rücken durch die Stadt radeln und als Geschenk geschmückte Pizza ausliefern würden. Aber dann bin ich gedanklich irgendwie abgeschwiffen und frag mich jetzt, ob es eigentlich eine tiefere Bedeutung hat, dass im Wort „Klamotte“ die größte Feindin derselben schon mitdrinsteckt und ob es fast beinahe schon prophetisch anmutet, statt „Besorgungen“ zu machen von „Erledigungen“ zu sprechen, weil man genau weiß, dass man hinterher, also wenn man zueende ist mit der Erledigung, fix und fertig ist, sprich: erledigt, und ob entsprechend „Weihnachtserledigungen“ nicht eigentlich ein Pleonasmus ist, weil in beiden Wörtern das selbe Ergebnis steckt irgendwie, und dass ich mich gefreut hab, dass neulich die Nachrichten gesagt haben, die Händler in der Innenstadt wären hochzufrieden mit den Geschäften zur Adventszeit, weil ganz wundersamerweise grad direkt im Umfeld von Weihnachtsmärkten würde sogar ganz besonders spezialviel erledigt, sprich: gekauft, und dann hab ich mich erinnert, wie viel besser das Erledigen doch funktioniert, wenn man ein bis fünf Tässchen Glühwein genossen hat und dann reißt du einfach schwungvoll die nächstbeste Haushaltswarengeschäftetür auf und das halbe Regal gleich mit um und kaufst 20-mal das gleiche Käsemesser oder Topflappen oder was weiß ich, weil es fühlt sich einfach absolut richtig an ... Naja, und dann ist alles ganz anders geworden.
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