Samstag, 3. August 2013

Technische Versiehrtheit

Ich finde ja, ich bin technisch recht bewandert. Ich erfreue mich u.a. des Besitzes eines Fernsehers (und werde ausgelacht, weil ich Videotext nutze) und eines Notebooks (bei dem ich manchmal vergesse, dass ich das habe, um nicht an einen Ort gefesselt zu sein). Ich kann mittlerweile „Smartphone“ sagen und mit Stolz behaupten, meinen MP3-Player noch nie „Walkman“ genannt zu haben. Meine technische Versiertheit stößt jedoch immer dann an ihre Grenzen, wenn die Technik nicht von alleine das macht, wofür sie geschaffen wurde. In Analogie zum Lichtschalter bedeutet das: Ich möchte irgendwo drücken, und dann hat das zu funktionieren. Tut es das nicht, sehe ich mich gerade noch dazu imstande, die Birne zu wechseln. Geht das dann auch nicht, kaufe ich mir entweder umgehend eine neue Lampe oder rufe den Vermieter oder gleich den Stromanbieter an, um ihn einer hochnotpeinlichen Befragung zu unterziehen, wieso zum Donnerwetter jetzt die Leitung tot ist. Welcher Schritt fehlt? 

Genau. Der, mich in internistischer Art und Weise mit der Lampe auseinanderzusetzen, um sie zu reanimieren. Es hapert hierbei jedoch nicht primär an Versiertheit, sondern an Geduld, und außerdem ist der Mensch ja anpassungsfähig. Versehentlich alle TV-Programmbelegungen gelöscht? Halb so wild, kaum vier Wochen später weiß ich, dass ZDF jetzt auf der 10, HSE24 dafür auf der 1 ist.  Empfinde das als durchaus evolutionären Vorteil. Schwierig wird’s jedoch, wenn die Technik, und das tut sie naturgemäß, schneller evolutioniert als ich, denn das führt uns wieder zur Geduld, oder besser: in Ermangelung derselben an den Rand eines Anfalls. Das neue Notebook läuft mit Windows 8 statt Vista? Am alten arbeitet sich’s doch auch ganz gut. Das neue Handy (!) ist, weil zwei Jahre jünger, nicht exakt so aufgebaut wie sein Vorgänger? Vielleicht stört es doch nicht so sehr, dass das alte dauernd ausgeht, sei’s wegen Absturz oder Akkuschwäche. Kommt irgendwer und zwingt mich zur Umstellung, indem er das Altgerät aus dem Fenster wirft, erfolgt erst der Anfall, dann die Anpassung. Und schon bin ich wieder sehr versiert.  

Mindestens ebenso wie ihr darin, euch im Nachtleben herumzudrücken. Es braucht halt einen kleinen Stups, aber den könnt ihr haben. Am Freitag in Richtung Kulturkellerei (Königstraße, „Klassiklounge“), Mitte (Hallplatz, „Optimus Maximus“) oder Stereo (Klaragasse, „Disko2000“), einen größeren Stups in die Indabahn (Bahnhofsplatz, „Best Friday“) oder Bar77 (Luitpoldstraße, „We love 90s“) und einen großen ins Marquee (Klingenhofstraße, „Die große Schlagernacht“). Am Samstag ins Stars zum Abschiedstrinken (Engelhardsgasse), in die Rakete (Vogelweiherstraße, „Rigorös“), den Hirsch (ebd., „CSD Abendparty“) oder mal ins Loop (Klingenhofstraße, „Indie X-Tasy“). Und am Sonntag auf den Marienberg („Folk im Park“). Hopp! 


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