Also das war ja so: Ich in Trauer wegen kein Horst und auch kein Hermann und deswegen Himmel verdunkelt, zumindest innerlich, wegen Seele, und Trübsinn auch nach außen tragen wegen immer gut wenn eh gleich jeder weiß: Obacht, lieber jetzt nicht ärgern, deswegen ja auch Gefahrensituation dann auf dem Spielplatz und beinahe Inkarzeration wegen vermeintlich liederlicher Umtriebe in Kindsnähe nur wegen Schwarzgewandung und Misstrauen eh generell ein bisschen viel überall grad. Und das alles nur wegen eines Teiges. Nein halt: Wegen der Abwesenheit eines solchen. Jedoch wenn du denkst es geht nicht mehr kommt von irgendwo ein Lichtlein her, und so hat mich ein Brief erreicht, dessen Inhalt eine glücksgleißende Gebrauchsanweisung gleicht. „Grundrezept für Hermann-Teig“ steht es geschrieben sowie von Hand auf einer Karte, wie sehr mein Schicksal berührt habe und meine Trauer auf Verständnis gestoßen sei, so dass man hoffe, meinem Leid ein Ende bereiten zu können. Der ewige Teig ist zu mir zurückgekehrt, hab ich jubiliert und sogleich alle Vorbereitungen getroffen, um in die Massenproduktion übergehen zu können. Einen winzigkleinen Wermutstropfen aber hat das Schreiben, denn mit wachsenden Augen hab ich lesen müssen, dass es vielleicht doch gar nicht ganz exakt genau so abgelaufen ist mit der Hermannzucht, wie ich das in kindlich-romantischer Verklärtheit erinnert hab. Aller Anfang ist easy: Mehl, Zucker, Hefe, Wasser, und ab geht die Luzy. Also je nachdem mit welchem Geschwindigkeitskoeffizienten man den Maßstab anlegen will. In so einer sagen wir mal Schildkrötenwelt wird’s jetzt vergleichsweise zackig. In meiner … nicht so. Aber Geduld ist die Mutter der Porzellanrührschüssel. Während der Initialhermann jetzt also an einem warmen Ort vor sich hin zellteilt und dabei auch noch gestreichelt und gefüttert wird, dass du sagst, ja, ein Hermann müsste man sein, bin ich ein bisschen tiefer eingestiegen in die Materie und hab Ahnenforschung betrieben, um meiner künftigen Großproduktion an teigbefüllter Tupperware, die man entweder wegen der weiter zunehmenden Sehnsucht nach Rückbesinnung und DIY ja ganz wundervoll im Familien- und Freundeskreis verschenken kann, halt mal mit einem Weihnachts- und mal mit einem Osterschleiferl dran, und ausgebackenen Variationen, wo du sagst, also ein Zuviel an Rosine und Schokostück und Orangeat kann es gar nicht geben, es schnapselt doch immer noch der feine Hermannduft durchs Beigewürz, also jedenfalls den Präsenten auch immer noch ein Geschichterl mitliefern zu können, wegen fürs Herz ist auch immer gut. So. Fragst du also den Onkel Doktor Oetker, weil der weiß eh alles, und dann sagt der, und du hast schon ein bisschen so ein feistes Grinsen erahnen können im teigigen Gesicht, sagt der also: Wasmeierin, jetzt wirst du gleich blöd schauen, und schon hab ich blöd geschaut. Weil es gibt nämlich noch Brüder vom Hermann. Die heißen (frage nicht!) Robert, Werner und Siegfried, unterscheiden sich im Input minimal, im Output jedoch vehement, so dass man direkt eigentlich alle vier Gemische ansetzen muss. Und dann ja aber auch verteilen … Während ich also mit dem Arm hurtig die Fensterbank abräum um darauf aufzutuppern könnt ihr euch ja schon einmal für die Warteliste anmelden. Nürnberg, der Leb(ende)kuchen! Wie schon Madame Déficit zum Volke sprach: „Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen!
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