Montag, 3. Mai 2021

Same same but different

 Schönen guten Morgen, es ist Freitag, der … HAHAHA ausgschmiert! Hey hey, ruhig, ganz ruhig, es ist alles gut, ihr habt alles richtig gemacht – also immer vorausgesetzt, euch ist überhaupt was aufgefallen und ihr habt nicht nur müde den Blick auf eine Uhr gerichtet, um zu schauen, ob es 7 Uhr ist oder doch schon 17, Licht wär ungefähr das Gleiche, und wer gefangen ist im ewigen Home, sei’s jetzt mit Office oder ohne, der kann da schon einmal fatalistisch werden. Oder war’s lethargisch? Uno Momento, ich schlag geschwind im Brockhaus nach. „Fatalismus, der: Weltanschauung, der zufolge das Geschehen in Natur und Gesellschaft durch eine höhere Macht oder aufgrund logischer Notwendigkeit vorherbestimmt ist. Aus der Sicht von Fatalisten sind die Fügungen des Schicksals unausweichlich, der Wille des Menschen kann ihnen nichts entgegensetzen.“ Und: „Lethargie, die: Zustand körperlicher und psychischer Trägheit, in dem das Interesse ermüdet ist.“ Jessasmariaundakloansstückerlsjosef – nein, das wollen wir nicht, sondern lieber vergnügt die Teleskopbalancestange ein bis fünf Meter weiter ausfahren und die Turnschläppchen ein bisschen fester ans Hochseil saugnapfen. Tänzel, tänzel, tänzel, schumdidumm! Wegen Fatalismus war der (Dis)Tanz in den Mai also gestern eher von überschaubarer Ausgelassenheit, wegen Fatalismus freu ich mich, dass ich deshalb am Sonntagmorgen um 7 Uhr am Schreibtisch sitzen und ein Sofa zusammenfantasieren kann und dabei aus dem Fenster blicken und Pläne für einen Tag schmieden, an dem es, pardon, arschkalt ist und schnürlverregegnet. Wär ich lethargisch, tät ich mich ins Bett werfen und vielleicht ein bisschen weinen, aber das hat dem Teint dann auch nicht weitergeholfen. „Corona, Corona!“, hat am Freitag fünf Meter hinter mir in der 87 Meter-Supermarktschlange eins gerufen, „Vor lauter Corona hab ich schon selbst Corona obwohl ich überhaupt kein Corona hab!!“, und das hat mir gut gefallen; weil ich kenn mich nicht mehr aus, mach für den Bäcker negative Tests und vereinbare telefonisch, ob ich einen Brief einwerfen darf, erklimme feiertags schweratmend mit dicker Filtermaske Burgberge um oben festzustellen, dass das nur Mo-Fr notwendig ist und zu viert mit meinen Geschwistern auf 200 Quadratmeter Garten zu sitzen offenbar falsch, mit 200 Fremden auf vier Quadratmeter Park aber korrekt und wenn du am Mittwoch verstanden hast, was du am Montag hättest tun sollen, wird es am Dienstag schon falsch gewesen sein. Der Thai hat da seit Langem eine kommunikationskulturelle Lösung gefunden, die wir uns vielleicht (höchst politisch unkorrekt, eh klar) aneignen sollten: Alles ist „Same same, but different.“ Oder wie’s der Landesbürgerphilosophengröhli schon von zehn Jahren vorgeschlagen hat: „Bleibt alles anders.“ Ergo: Montag, Mittwoch, Freiertag?! Schnuppe! Hauptsache gesund! 

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