So. Endlich. Diese höchst lästige Urlaubszeit ist
weitestgehend überstanden. Es bleibt einem zumindest größtenteils erspart, von
Menschen peinlicher Interviews über unentdeckte Ziele, hipste Trends und
schwerste jemals getragene Backpacks unterzogen zu werden als auch, von
Menschen auf Nachfrage zu deren Verbleib und Wohlergehen mit lästigen Details
aus unaussprechlichen Ländern, Vanlife-Romantik und Hostel-Charme behelligt zu
werden sowie auch mit den unvermeidlich darauffolgenden Fotodokumentationen auf
allen Kanälen – wobei ich die wenn ich’s mir recht überleg doch ganz
possierlich finde, reiste ich doch auf diesem Wege unlängst durch Japan, Korsika,
Slowenien und Elba gleichzeitig, und dafür war zwar heftige Fingerarbeit
notwendig (scrollscrollscroll), nicht aber, den müden Leib mühsam durch die
Welt zu schleppen, von Verpassungsangst gepeinigt oder der Sorge, bei der
unvermeidlichen Nachbesprechung in ungläubige Gesichter zu blicken, die nicht
starr sind vor Beeindruckung, sondern vor Ungläubigkeit: „Waaas, und da warst
du NICHT auf dem Dingenshügel und hast nicht im weltberühtem Bummenslokal
gesessen? Wer da nicht war, der hat Urlaubshausen nicht richtig gelebt! Schande
über dich!“ Ob es sein kann, dass ich Urlaub hasse? Mhmmnein! Jedoch was mir in
den letzten Jahren zunehmend ein Graus geworden ist, das ist die Vorbereitung
desselben. „Und, wo soll es hingehen?“ hab ich in den Wochen vor Bella Italia
zigmal gehört, „habt ihr schon gebucht?“ und ich „NEIN!“ schrie ich „nichts,
nada, niente, ich kann das alles nicht!“ Was ich meinte, war: Ich kann mich
nicht gut vorab informieren und entscheiden. Welcher Ort, welche Unterkunft,
wie wo was? Keine Ahnung, ich war ja noch nie da, und in der Werbung sieht
immer alles gut aus und dann fällt man auf sie hinein und dann hat man Werbung
versus Reality und alles falsch gemacht und nachher lachen die Menschen einen
aus und schauen ungläubig und sagen „Aber wieso seid ihr denn nicht DORT
gewesen und habt DA gewohnt, da ist es doch viel schöner?“ Eine schreckliche
Vorstellung. FOMO Spezial – Wasmeier Edition! Ich bin eher so Typ ALDI Reisen:
Jemand übernimmt die ganze Planung (und ergo auch Verantwortung,
zwinkerzwinker) vornweg, ich muss mich nur noch in Auto/ Zug/ Reisebus setzen
und dort aussteigen, wo man mir befiehlt und mir ein ausgeklügeltes
Ausflugsprogramm kredenzt. Diesem kann ich mich dann wortreich widersetzen, die
Reiseleitung „Kretin“ schimpfen und mir mein eigenes elaboriertes Süppchen
brauen. Oder ich hatsch halt einfach nur hinterher. Wie als Teenager mit den
Eltern, nur in nett. Papamama, fahrt ihr nochmal mit mir weg?
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