Back from Italia möchte ich mich eingedenk Pizza, Pasta,
Parmigiano lieber nicht mit einem möglicherweise meisterlich erschlemmten
Urlaubspfündchen befassen. Wohl aber mit der Bekämpfung desselben, schließlich
ist in nichtmal acht Wochen schon mittendrin in der Vorweihnachtszeit, wo man
bekanntlich sich a) unablässig im kleinen Schwarzen mit silbernen Flügelchen
hintendran und so kecken Drahtheiligenscheinen unter irgendwelchen
Lamettabäumen räkelt und keira-knightley-mäßig lasziv schaut anstatt was
anständiges gelernt zu haben (vgl. Dessouswerbung, die) und b) sich
hauptberuflich von Bratwurstsemmeln, Selbstgebackenem sowie Feierabendglühwein
ernährt – eine Kombination, die einer gewissen metabolischen Vorbereitung
bedarf. Ich als Frau der Tat bin also sogleich zu selbiger geschritten und habe
mir eine neue Sportmatte gekauft für den wahnsinnig vielen Zuhausesport, den
wir jetzt alle dauernd wieder machen, diese daheim aufs Kanapee und mich selbst
noch oben daraufgelegt und über eine Strategie gebrainstormt. „Wenn du dich und
den Feind kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu
fürchten“, hat mein alter Philosophenspezl und Kriegsführungsspezialist Sunzi
gesagt, und der muss es wissen, schließlich hat er sich mit der Methode sehr
erfolgreich durchs 6. Jhdt. v. Chr. schlawienert. „A propos Wienerl!“ hab ich
mir gedacht und mich mit kleinem Schwungholen seitlich von der Chaiselongue
fallen lassen, um von dort aus einmal quer durchs Wohnzimmer pfeilgrad hinüber
in die Küche zu rollen und hier mit einem zärtlichen Rumms vor dem Kühlschrank
zum Stillstand zu kommen, wohinaus ich mir den Feind geangelt und zwengs des
besseren Kennenlernens vorgeknöpft habe. Namentlich eine vorzügliche
luftgetrocknete Mailänder Salami mit Knoblauch und Pfeffer, weiters zwingend
frisch zu verzehrende Mitbringsel wie handgedrechselte Burrata (nur echt mit
Butter und Sahne!), alpenmilchfrische Bockshornkleespezialitäten samt nicht
mehr taufrischem, aber noch gut bekömmlichem Panino flankiert von einer
winzigen, parmesanenen Kleinigkeit Melanzane, auf die zum krönenden Abschluss
ein hauchdünner Ranken köstlichster Salame al Cioccolato folgte sowie ein vielleicht
nicht direkt nur dreisterneküchegroßes Häuflein Torta di Ricotta al Limone.
Alles in allem habe ich mich dabei nicht nur sehr pudelwohl, sondern nachgerade
im besten Sinne biblisch erleuchtet gefühlt: „Liebe deine Feinde!“, heißt es im
Buch der Bücher (Matthäus 5,38‒48), das auch direkt die Lösung für
möglicherweise auf die Liebe folgende Selbstzweifel nachreicht: „Und tu Gutes
denen, die dich hassen!“ Selfcare is the Zauberwort! Das kleine Schwarze gibt’s
in größer schließlich auch. Amen.
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