Freitag, 4. Juli 2025

Mehr Omelette als Mensch

 

Zustandsbeshcvipvfäd … Huch. Entschuldigt bitte, aber ich bin grade auf meiner Tastatur abgerutscht, ganz ähnlich irgendwie wie damals, als ich in der fünften Klasse zum ersten Mal bei der Talent Night auftreten sollte und vor Aufregung so geschwitzt habe, dass ich dauernd von den Gitarrensaiten abgerutscht bin, dabei saß doch in der ersten Reihe mein großer Schwarm und … naja. Also: schwitzen, genau. Zustandsbeschreibung: Es ist Mittwoch, 2. Juli, 12 Uhr 26. Vor meinem Fenster ist ein savannenbraungerösteter Glutofen, drinnen sitzt ein Omelette am Schreibtisch und versucht, irgendwo im blubbernden Eintopf unter der Schädeldecke einen halbwegs klaren Gedanken zu fassen. Hab ich „Decke“ geschrieben? Pfui Deifi, kein Mensch braucht eine Decke, höchstens in kaltes Wasser getauchte leichte Leinen- oder Baumwollware. Im Nacken hab ich einen kalten Waschlappen, auf den Beinen die zur Kühlflasche umfunktionierte Wärmi und über meinen Wasserhaushalt hab ich den Überblick und womöglich auch die Kontrolle verloren wie über meine restlichen Körperfunktionen auch. Manchmal, wenn ich denke, drin ist’s mir zu warm, geh ich kurz auf den Balkon, um nach dem Schock der dort herrschenden 39° schnell wieder in die angenehme Frische der 26° Innentemperatur zu flüchten. Dass ich als echte Südländerin durchgehe (weißblondes Haar, blaue Augen, Alabaster-Haut), erkennt man derzeit gut an meinem Tagesrhythmus: spätabends putzmunter, morgens irgendwie auch, und tagsüber rette ich mich von einer Siesta zur nächsten, die ich nur ungern unterbreche zur Aufnahme von sogenannter Nahrung (Wasser, Gurke, Wassermelone). Die Siesta kann ich absolut beliebig an beinahe jedem Ort und Unort abhalten und es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich unsanft geweckt werde vom Sicherheitsdienst eines Supermarktes, wo ich mich erschöpft und willenlos zwischen Mozzarella und Kefir ins Kühlregal in einen tiefen Schlaf werde fallengelassen haben … „Erinnerst du dich an dieses Level aus Super Mario 3, in dem die Sonne versucht dich zu töten? Dieser Tag ist heute!“ whatsappte mir heut ein Freund, und das ist ja im Prinzip das gleiche wie der Satz, den Friedrich Nietzsche 1887 seinem Kumpel schrieb: „Lieber Freund! Was für ein Sommer! Ich denke Sie mir im Zimmer sitzend, mehr Omelette als Mensch!“ … Wer Zweifel hat am unglaublichen Nutzen von Bäumen in der Stadt ist herzlich eingeladen, mich zu besuchen und den Unterschied zwischen Südseite (verdorrte Welt, schmelzende Straßen, Mad Max) und Nordseite (kühler Baumschatten, frische Luft, Ronja Räubertochter) zu fühlen. Insofern: Kümmert euch um die Bäume – und um alle anderen, die das selbst nicht so gut können, auch! Puh, war das jetzt ein anstrengendes Denken. Ich glaub, ich muss sofort wieder schlafbmrööööö …

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