Servus, Grüezi und hallo miteinander, es ist Freitag, der
94. Februar (an dieser Stelle geht mein verbindlichster Dank raus an eine
aufmerksame Leserin, die mich gefragt hat, ob es sich hierbei um Parodie handle
oder mir ein Fehler unterlaufen sei. Kein Fehler, ich hab grad extra nochmal
nachgezählt) und wir haben gefälligst überbordend gute Laune, weil es gab jetzt
schon zweimal 48 Stunden Frühling, in die wir alles hineinpressen konnten,
worauf wir seit Wochen hufescharrend warten: Angrillen, Anradeln, Anwandern,
Anzapfen, Ankontemplieren und Ankopul… Naja. Manche von uns haben womöglich
auch die Gelegenheit für die schönste aller Frühlingsbeschäftigungen genutzt,
nämlich das Anfensterputzen oder Anautowaschanlagenbesuchen und sich hier und
da vielleicht über kleine bis mittelgroße, warmbraune Batzerl gewundert, die
mal vereinzelt, mal in größerer Häufung auftauchen und sich einer jeden
Reinigung aufs Äußerste widersetzen. „Was mag denn das nur sein?“ denkt ihr
euch und verliert euch dann sogleich im Anblick der erwachenden Natur, die
blüht und ausschlägt und macht und tut, dass es euch im Herzlein juckt und in
der Nase auch, haaaaaaaatschiiii!, doch was kümmert uns das, die Welt ist
voller Liebe. „O MEIN GOTT schau mal ein MARIENKÄFER!!“ kreischt man glücklich
auf und sieht dem Tierchen verzückt dabei zu, wie es müde vom Winter und
schwach in den Beinchen vergebens versucht, die zerknitterten Flügel zu
spreizen, tänzeln respektvoll um die ersten Ameisenstraße („Wahnsinn, was die
tragen können!“) herum, bevor wir ihnen in wenigen Wochen mit Verve und
Backpulver den Garaus machen, klauben behutsam niedlich bepelzte Raupen aus der
Nachmittagsschorle, tragen Schnecken über die Straße („Ja wo willst du denn
hin, du kleine Maus? Na wahrscheinlich in die andere Richtung, dann haste jetzt
Pech gehabt.“) und spüren Schmetterlinge im Bauch beim Anblick erster
freilebender Artgenossen. Und zu guter Letzt und allervorderst werden wir
bewusstlos vor Glück, sobald wir auch nur einer einzigen Biene ersichtig
werden. Denn wir wissen: Bienen sind gut. Bienen machen Honig und retten die
Welt, sie stechen nicht oder nur wenn man sie sehr ärgert. Und Bienen sind
superschlau. Weil die Bienen so superschlau sind, bleiben sie über den Winter
ganz artig und eng aneinandergekuschelt in ihrem Nest und warten im Gegensatz
zum depperten Menschen, der Schneeschuhwandern geht und friert, dort auf den
Frühling. Ist der da und wärmt das Nest, wachen die Bienen auf und begeben sich
schnurstracks auf einen „Reinigungsflug“. Und hierzu lesen wir: „Sie koten [im
Bienenstock] jedoch nicht ab, da das zum Beispiel die Übertragung von
Krankheiten begünstigen würde. So sammelt jede einzelne Biene ihren Kot über
die Monate in einer Kotblase, die bis zu 80% des Hinterleibs ausmachen kann. Im
Frühjahr verspüren Honigbienen nun das dringende Bedürfnis, sich zu
erleichtern, was im Reinigungsflug umgesetzt wird.“ Süß, gell?
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